Franziskaner Kulturzentrum in Villingen

Umgestaltung des Foyers

Licht Material Raum
Café Museum
Counter Museum
Treppe Empore
Perspektive von vorne
Perspektive von hinten
Bauherr: Stadt Villingen – Schwenningen
Architekt: MAIER + MAIER
Dipl.-Ing. Wolf Maier Freier Architekt BDA
Kurze Hecke 3
78056 Villingen – Schwenningen
www.maierundmaier.de
Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Arch. Daniel Schwörer
Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Erich Bisswurm
78050 Villingen - Schwenningen
Gebäudetechnik: Ingenieurbüro Reiner Oberle
78052 Villingen - Schwenningen
Raumakustik: Ingenieurgesellschaft Gerlinger+Merkle
73614 Schorndorf
Bauzeit: 2006

Aufgabe war zunächst, im vorhandenen Foyer zu den zwei vorhandenen Arbeitsplätzen zwei weitere zu schaffen, und eine zentrale Besucheranlaufstelle der Stadt für Touristinfo, Museumskasse, Kartenvorverkauf und Ticketing durch Erweiterung des vorhandenen Counters einzurichten.

Weiterhin wurde eine Aufrüstung des Cafetresens in Erwägung gezogen.

Die akustischen Verhältnisse sollten verbessert und Zugerscheinungen insbesondere für die Arbeitsplätze verhindert werden.

 

Während der Bearbeitung wurde erkannt, dass das Foyer ein Ort von zentraler Bedeutung für das kulturelle Leben und der Besucher unserer Stadt sein muss. Dies kann nur erfüllt werden, wenn ein grosszügiger Raum geschaffen wird, der vielfältige Nutzungen im Rahmen der kulturellen Kommunikation ermöglicht und zur Steigerung der Attraktivität bündelt.

 

Um dies zu erreichen, mussten die vorhandenen, einer grosszügigen Raumbildung im Wege stehenden Einbauten des Counters und Cafetresens, sowie der raumgreifenden Spindeltreppe , die den Raum verstellt und geteilt haben, entfernt und durch eine periphere Anordnung ersetzt werden. Um die räumlich begrenzten Möglichkeiten voll auszuschöpfen und die für die Arbeitsplätze notwendigen Nebenflächen herzustellen, wurden die Fensterbrüstungen der alten Klosterfassade geöffnet und die rückwärtigen Podeste mittels eines Steges als „Backoffice“ erschlossen.

Der offene Raum ermöglicht nun vielfältige Nutzungen, die im Tagesverlauf wechseln und neben den täglichen Besuchern auch themenbezogene Veranstaltungen, wie kleine Feiern, Musik, Tanz, Theater, Ausstellung, Information, Aktion, Projektion, sowie Bewirtung für grössere Anlässe zulassen. Für die bis zu 800 Besucher der Konzertveranstaltungen wurde damit ein Pausenfoyer geschaffen, wobei sich die Tresen in eine lange Cafe / Sektbar verwandeln können.

Die lineare Anordnung des Counters und des Cafetresens ist funktionell und übersichtlich, der Treppenaufgang zum Museum einladend und bequem begehbar. Dadurch erhält das Foyer eine durchgehend harmonische Gestaltung und eine erkennbar grosszügige Raumproportion. „Lust am Raum“ wird geweckt.

Eingriffe in die Gebäudesubstanz erfolgten so behutsam wie möglich mit grossem Respekt und im Bewusstsein der historischen Bedeutung des Gebäudekomplexes. Die neuen Einbauten wurden so unauffällig und schlicht wie möglich eingefügt, die Gestaltungselemente teilweise aus der vorhandenen architektonischen Qualität des verstorbenen Kollegen Elmar Fuhrer weiterentwickelt, Material und Farben in behutsamem Dialog zur historischen Gebäudesubstanz und als neutraler Rahmen für vielseitige Aktivitäten eingesetzt.

Akustisch wirksame Absorbtionsflächen sind unauffällig in Decken- und Wandflächen integriert mit verschiedenen Massnahmen, wie mikroperforierte Folien unter Glasflächen, Akustikdecken und Akustikwandputz.

Klimatische Verbesserungen, wie Verhinderung von Zugerscheinungen wurden unter Anderem durch unauffällige Ganzglastürelemente erreicht.

Besondere Beachtung wurde der Erlebbarkeit des besonderen Ortes, des Genius Loci, durch die Transparenz des Raumes und die deutlicher erkennbare Begrenzung durch die Stadtmauer, die Aussenwand des Kirchenschiffes, die Fassade des Klostergebäudes, die räumliche Einbeziehung des Innenhofes und der Umgebung gewidmet.